Webinar: Triage in Zeiten von Inklusion

Die Corona Pandemie hat das Leben aller Menschen massiv verändert. Um Menschenleben zu retten und besonders gefährdete Gruppen wie Menschen mit Vorerkrankungen oder ältere Menschen zu schützen, mussten wir unser soziales und wirtschaftliches Leben auf ein Minimum reduzieren.

Unser aktuelles politisches Handeln ist dabei darauf konzentriert, unter Abwägung der grundgesetzlich verbrieften Bürger*innenrechte die Pandemie mit weitreichenden Maßnahmen einzudämmen und – solange noch kein Impfstoff vorhanden ist – die Anzahl der Neuinfektionen so gering wie möglich zu halten. Parallel dazu sorgt der Berliner Senat dafür, dass die Strukturen der stationären Krankenhausversorgung ausgebaut und insbesondere intensivmedizinische Behandlungskapazitäten mit Beatmungs- und ECMO-Geräten geschaffen werden. Alle Maßnahmen zielen darauf ab, dass die intensivmedizinische Behandlung aller an dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2 / Covid-19) Schwersterkrankten zu jeder Zeit gesichert ist und eine Überlastung unserer Krankenhausversorgung verhindert werden kann.
Viele Menschen mit Behinderung gehören zu den stark gefährdeten Risikogruppen und mussten in den letzten Wochen auf gesellschaftlichen Teilhabe verzichten. Der Verlust der Tagesstruktur, der fehlende Kontakt zu Betreuungs- und Bezugspersonen, nicht zuletzt dem Kampf um Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel treffen Menschen mit Behinderungen besonders hart. Aber nicht nur die Angst vor der Zukunft und die Finanzierung von Inklusionsangeboten treiben Betroffene um. „Was passiert wenn ich mich infiziere und es vielleicht doch zu wenig Kapazitäten in Krankenhäusern gibt? Werde ich genauso behandelt wie andere nicht eingeschränkte Personen?“.

„Die Garantie der Menschenwürde fordert eine egalitäre Basisgleichheit und statuiert damit einen entsprechenden basalen Diskriminierungsschutz aller“, so der deutsche Ethikrat. Die deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat für ihre Empfehlungen zu Entscheidungen über die Zuteilung von Ressourcen in der Notfall und der Intensivmedizin im Kontext der COVID-19-Pandemie viel Kritik bekommen. Auch wenn die Intensivmediziner die Kriterien in der Folge überarbeitet haben und wir momentan von Zuständen wie in Bergamo weit entfernt sind, wollen wir uns in diesem Webinar der Frage nach der sogenannten “Triage” stellen.

Wir wollen uns mit Ihnen/Euch diesem schwierigen Thema annähern und mit Praktikern, Vertretrer*innen der Selbsthilfe und der Ärzteschaft beleuchten.

Es diskutieren mit uns:
Gerlinde Bendzuck, Vorsitzende des Vereins Selbsthilfe e.V. Berlin
Anne Gersdorff, Projektreferentin des Vereins Sozialhelden e.V. Berlin
Dr. Michael Christian Schulze, Epidemiologe & Facharzt für Allgemeinmedizin, Berlin
Antje Kapek, Fraktionsvorsitzende
Sebastian Walter, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Sprecher für Antidiskriminierung und Haushaltspolitik

Moderation:
Fatoş Topaç, Sprecherin für Sozial und Pflegepolitik

Die Videokonferenz wird über Gotomeeting stattfinden. Nutzen Sie für die Anmeldung bitte das untenstehende Formular. Sie erhalten dann die Zugangsdaten per Mail. Am Tag des Webinars ist das Anmeldeformular hier deaktiviert. Wenden Sie sich in diesem Fall direkt an buero.topac@gruene-fraktion-berlin.de für die Anmeldung.

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