Eröffnung der SUB Buslinie für obdachlose Berliner*innen

Endlich sind sie da: Die Busse für Menschen ohne Obdach in Berlin. Heute wurden die beiden SUB Busse unter der Trägerschaft der Karuna Sozialgenossenschaft ( http://cms.karuna-ev.de/ ) feierlich am Mariannenplatz eingeweiht. Ich freue mich sehr, dass nach über zwei Jahren gemeinsamer Arbeit ein tolles Projekt Realität geworden ist. Der Sub- und Flexbus von Karuna stellt ein direktes, mobiles und an den Bedürfnissen der Menschen orientiertes Beratungsangebot für Obdachlose dar. Die Senatsverwaltung für Soziales fördert das Projekt finanziell. Auf den festen Strecken der Buslinie werden Hilfs- und Beratungsangebote angefahren und auf dem Bus selbst sind Hygieneartikel und Möglichkeiten zum Ausruhen zu finden.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Menschen ohne Obdach immer weiter gestiegen – heute leben bis zu 15.000 Menschen in Berlin, die keine eigene Wohnung haben und keine vier Wände, die sie ihr „Zuhause“ nennen könnten.

Mein Ziel als grüne Sprecherin für Sozialpolitik ist es, Menschen in solchen Problemlagen Zugang zum Hilfesystem zu verschaffen und dieses auszubauen. Dabei arbeiten wir Grüne sowohl an strukturellen Verbesserungen, als auch an der direkten Umsetzung von Projekten vor Ort, die eine unmittelbare positive Veränderung für die Menschen in ihrem Alltag herbeiführen können.

Aus diesen Gründen ist vor über zwei Jahren die Idee entstanden, ein mobiles Hygieneangebot für Obdachlose zu entwickeln – ein Duschbus, wie es ihn in anderen großen Metropolen längst gibt. In Zusammenarbeit mit Karuna e.V und der Senatsverwaltung für Integration und Soziales wurde diese Idee seitdem weiterentwickelt, überarbeitet und angepasst und ist seit heute als SUB Buslinie auf den Straßen Berlins zu finden.

Die Busse sollen eine neue und erleichterte Zugänglichkeit zu den institutionellen Unterstützungsangeboten schaffen, denn für viele Menschen stellt der Weg in die Beratungsstellen eine Hürde da. Beratungsangebote sind oft nicht niederschwellig genug und für die eigentliche Zielgruppe kaum erreichbar. Durch das Mobilitätsangebot des Busses kann dagegen die erste Kontaktaufnahme mit den verschiedenen Beratungsstellen erleichtert werden. So wird es direkt im Bus ein Gesprächsangebot durch mitfahrende Sozialarbeiter*innen geben, welche eine persönliche und gezielte Vermittlung zu Beratungsstellen anbieten, die dann auch unmittelbar angefahren werden. Gleichzeitig wird der Bus auch Angebote zur hygienischen Versorgung anbieten und ein Raum zum Ausruhen und Entspannen sein.

Mit der Buslinie soll so ein Ort der Begegnung und des Gesprächs geschaffen werden, der gleichzeitig Selbstbestimmung durch Mobilität ermöglicht und die Zugänglichkeit zu Hilfsangeboten erleichtert.

Nachdem die Idee des Mobilitätsbusses Anfang 2017 entstanden ist, habe ich einen Antrag auf den Weg gebracht, in welchem die Finanzierung und Umsetzung des Busprojektes gefordert wird. Dieser wurde angenommen und die Förderung des Projektes und die Erhöhung der finanziellen Mittel im Doppelhaushalt 2018/19 dafür erreicht. Nach einigen Treffen und engem Gedankenaustausch mit dem gemeinnützigen Verein Karuna e.V. hat dieser als Träger die Umsetzung des Projektes übernommen. Gemeinsam mit den Momos – The Voice of disconnected Youth (https://www.momo-voice.de/) und vielen anderen wurde die Ausstattung des Busses gestaltet, die so auf persönlichen Erfahrungen mit einem Leben ohne Obdach beruht.

Mit dem „Bus, in den Du aussteigst“ haben wir ein Projekt geschaffen, das den Menschen ein Stück ihrer Selbstbestimmung und damit ihrer Würde zurückgibt! Die SUB Busse erweitern die bestehende Angebotsstruktur auf wunderbare Weise um einen Baustein, der bisher gefehlt hat: ein mobiles und flexibles Beratungsangebot.

Mein Dank gilt allen Beteiligten, die sich mit viel Engagement, Kreativität und Durchhaltevermögen dafür eingesetzt haben, diese Projekt Realität werden zu lassen – allen voran der Karuna Sozialgenossenschaft!

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