Frauenrechte sind Menschenrechte!

Auch in diesem Jahr werden wir gemeinsam mit allen Frauen* auf allen Kontinenten ein Zeichen für die Rechte von Frauen* setzen! Am Samstag, den 19.01.2019 werden wir Grüne uns für den nun 3. Frauenmarsch in Berlin vor dem Brandenburger Tor versammeln. Nachdem dieser 2017 nach der Wahl Donald Trumps in den Vereinigten Staaten entstand, wollen wir uns auch heute stark machen für den Leitsatz: „Frauenrechte sind Menschenrechte!

Denn die tatsächliche Gleichberechtigung aller Geschlechter, insbesondere von Frauen*, ist in Deutschland immer noch ein uneingelöstes Versprechen, für das wir jedoch kämpfen!

Trotz der rechtlichen Gleichstellung der Frau* ist sie bei weitem nicht in allen Lebensbereichen dem Mann* gleichgestellt.

Diskriminierung zeigt sich dabei besonders im Arbeitsbereich, weshalb auch dieses Jahr eine der konkreten Forderungen des Frauenmarsches die Abschaffung des geschlechtsspezifischen Lohnunterschiedes sein soll. Denn der Gender Pay Gap ist nach wie vor ein hochaktuelles Thema und wir Grüne werden und in der rot-rot-grünen Koalition dafür einsetzen, endlich eine Entgeltgleichheit bei gleicher und gleichwertiger Arbeit zu erreichen!

Ein Blick in die Statistiken zeigt den erheblichen Handlungsbedarf: Deutschlandweit bekommen Frauen* für die gleiche Arbeit im Durchschnitt 21 % weniger Bruttogehalt als Männer*. In Berlin beträgt dieser Lohnunterschied – auch unbereinigter Gender Pay Gap genannt – dem statistischen Landesamts zufolge derzeit 13 %.

Neben dem unbereinigten lässt sich auch noch der bereinigte Gender Pay Gap berechnen: Dieser berücksichtigt die Ursachen für den Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern. Solche Ursachen können zum Beispiel unterschiedliche Berufsbranchen, der Bildungsstand, Vollzeit- /oder Teilzeitarbeit oder der geringe Anteil von Frauen* in Führungspositionen sein. Diese Faktoren werden herausgerechnet, sodass man am Ende einen Mann* und eine Frau* im gleichen Beruf, mit dem gleichen Bildungsweg und sonstigen gleichen Hintergründen vergleichen kann. Dabei erhält man, dass auch bei komplett gleichen Gegebenheiten immer noch ein Gehaltunterschied von 6% vorliegt – und wir damit weit weg von Gleichberechtigung sind.

So kann man sagen, dass wir es mit zwei Formen der Ungleichheit zu tun haben:

Zum einen, dass Frauen* bei gleicher Arbeit und gleichen Voraussetzungen 6 % weniger Bruttogehalt verdienen als Männer* – und das nur wegen ihres Geschlechts.

Und weiterhin, dass in unserer Gesellschaft so starke strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern vorliegen, dass Frauen* durchschnittlich 21% weniger verdienen als Männer*.

Dieser Unterschied lässt sich darauf zurückführen, dass Frauen* seltener in Führungspositionen arbeiten als Männer*, häufiger teilzeit- oder geringfügig beschäftigt sind, um Familie und Kinderbetreuung mit dem Beruf zu vereinbaren und vor allem „typische Frauenberufe“ oft schlechter bezahlt werden. Frauen* sind weit häufiger in prekär bezahlten Berufen tätig, die jedoch gesellschaftlich von hoher Bedeutung sind. Ich kämpfe deshalb auch dafür, dass soziale Berufe endlich erheblich aufgewertet werden und dementsprechend bezahlt werden.

Das wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung hat im März 2018 statistisch nachgewiesen, dass Berufsgruppen, die vor allem von Frauen* ausgeführt werden, systematisch schlechter bezahlt werden als vergleichbare Berufsgruppen, die jedoch vorzugsweise von Männern* gewählt werden. (http://www.boeckler.de/pdf/pm_wsi_2018_03_12.pdf)

Das wollen und müssen wir ändern!

Als sozial- und pflegepolitische Sprecherin setze ich mich deshalb vor allem dafür ein, dass in den sozialen Berufen die feministische Auseinandersetzung und Selbstorganisation gestärkt wird. Denn besonders in den Branchen der Erziehung, Pflege und Sozialen Arbeit liegt der Frauenanteil bei fast 80%, gleichzeitig tragen die Arbeiter*innen dort eine Verantwortung, die nicht angemessen und vor allem ungerecht entlohnt wird.

Deshalb wollen wir sowohl eine höhere und gerechte Entlohnung, als auch mehr Ausbildungs- und Aufstiegschancen für alle.

Weiterhin setzen wir uns für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein, sodass ein unabhängiges und eigenständiges Arbeiten der Frauen* ermöglicht wird und mit dem Familienleben vereinbar ist.

Gleichzeitig ist eine Öffnung in den unterschiedlichen Berufsbranchen wichtig, um einer sozial konstruierten Aufteilung der Berufe unter den Geschlechtern entgegenzuwirken und stattdessen Vielfalt in den verschiedenen Branchen zu fördern, von der wir alle nur profitieren können.

Durch strukturelle Stärkungen und feministische Sozialpolitik wollen wir in Berlin als Beispiel vorangehen, denn gleiche und gleichwertige Arbeit braucht gleichen Lohn!

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